Leitfaden zur verpflichtenden Quellensortierung und Verwertung von Bioabfällen in Unternehmen im Jahr 2024

Abfallmanagement & Verpackungen
Finden Sie heraus, wie Sie im Jahr 2024 Bioabfall in Unternehmen sortieren und verwerten. Optimieren Sie jetzt Ihr Abfallmanagement!

Bioabfall, der aus biologisch abbaubaren organischen Stoffen besteht, macht einen erheblichen Teil des durch wirtschaftliche Aktivitäten verursachten Abfalls aus. Eine falsche Entsorgung kann negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, da sie z.B. bei der Deponierung oder Verbrennung zur Emission von Treibhausgasen beiträgt. Angesichts dieser Tatsache erweist sich die Verwertung von Bioabfällen als eine Lösung, die sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich ist, da sie es ermöglicht, diese Abfälle in Ressourcen umzuwandeln. Im Januar 2024 schreibt eine neue Regelung diese Verantwortung fest: die verpflichtende Quellensortierung und Verwertung von Bioabfall in Unternehmen. Diese Maßnahme, eingeführt durch das AGEC-Gesetz vom 10. Februar 2020, zielt auf die Bekämpfung von Verschwendung und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft ab, was einen entscheidenden Wendepunkt im Umgang mit den im professionellen Bereich anfallenden Abfällen darstellt.

Was sind Bioabfälle?

Bioabfälle sind definiert als ungefährliche, biologisch abbaubare Garten- oder Parkabfälle, Lebensmittel- und Küchenabfälle aus Haushalten, Büros, Restaurants, dem Großhandel, Kantinen, Cateringbetrieben oder dem Einzelhandel sowie vergleichbare Abfälle aus lebensmittelverarbeitenden Betrieben. Diese Definition umfasst daher eine große Vielfalt an organischen Abfällen, die sich unter der Einwirkung von Mikroorganismen zersetzen.

Die Vorschriften zielen speziell auf drei große Kategorien von Bioabfällen ab, die in Unternehmen anfallen:

  • Grünabfälle, d.h. pflanzliches Material, das beim Mähen von Rasenflächen, beim Beschneiden und bei der Pflege von Hecken, Sträuchern und Bäumen sowie ähnlichen Arbeiten anfällt. Diese Abfälle können als Strukturgeber im Kompostierungsprozess dienen, was als umweltfreundliches Verfahren gilt und häufig durch den Erhalt eines Umweltzeichens untermauert wird.

  • Lebensmittelabfälle, zu denen Essensreste, Schalen und alle anderen Rückstände der Lebensmittelzubereitung gehören, einschließlich verpackter Lebensmittelabfälle. Diese Kategorie ist besonders relevant für Restaurants, Kantinen und Lebensmittelunternehmen.

  • Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln entstehen und je nach industrieller Branche in Art und Menge stark variieren können.

Gesetz zu Bioabfällen in Unternehmen im Jahr 2024

Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes AGEC (Anti-gaspillage pour une économie circulaire) vom 10. Februar 2020 und gemäß europäischem Recht erfährt die Abfallwirtschaft in Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf Bioabfälle, eine entscheidende Wende.

Das Gesetz verpflichtet alle Produzenten von Bioabfall, unabhängig von der Größe ihres Unternehmens, an der Quelle, also direkt am Anfallsort, zu sortieren. Dies bedeutet, dass die Bioabfälle von anderen Abfällen zu trennen sind, bevor sie gesammelt oder verwertet werden. Durch diese Maßnahme soll die Verwertung von Bioabfällen erleichtert werden, da eine Verunreinigung durch andere, nicht biologisch abbaubare Abfälle vermieden wird.

Nachfolgend die spezifischen rechtlichen Verpflichtungen:

  • Bioabfallwirtschaft: Jedes Unternehmen ist für die Bewirtschaftung seines Bioabfalls bis zur endgültigen Beseitigung oder Verwertung verantwortlich. Dazu gehört das Sortieren, Sammeln und Verarbeiten von Bioabfall unter Einhaltung der Umweltstandards.

  • Rückverfolgbarkeit der Abfälle: Unternehmen sind verpflichtet, ein Abfallregister zu führen, das mindestens drei Jahre lang aufbewahrt werden muss. Es muss detaillierte Informationen über jeden Abfallstrom enthalten, einschließlich seiner Art, Menge und endgültigen Bestimmung.

Der richtige Umgang mit Bioabfall ist aus mehreren Gründen wichtig. Aus ökologischer Sicht reduziert dies die Treibhausgasemissionen, die bei der anaeroben Zersetzung von organischem Material auf Deponien entstehen. Aus wirtschaftlicher Sicht kann die Verwertung von Bioabfall diesen „Abfall“ in wertvolle Ressourcen wie Kompost oder Biogas verwandeln und so zur Kreislaufwirtschaft, zur Senkung der Abfallbewirtschaftungskosten und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Wie lässt sich die Bioabfallverordnung in Unternehmen einhalten?

Da im Januar 2024 das AGEC-Gesetz über die Quellensortierung und Verwertung von Bioabfall in Kraft getreten ist, müssen Unternehmen auf die Einhaltung der Vorschriften vorbereitet sein.

1. Durchführung eines Audits zu Bioabfällen im Unternehmen

Im ersten Schritt erfolgt die Bewertung der Menge und der Art des Bioabfalls, der im Unternehmen anfällt. Bei diesem Audit werden die für die jeweilige Tätigkeit spezifischen Abfallströme ermittelt und die am besten geeigneten Entsorgungslösungen bestimmt. Es ist wichtig, alle Bereiche des Unternehmens zu berücksichtigen, die Bioabfall verursachen können, von Catering-Aktivitäten über Gartenabfälle bis hin zu den Produktionsprozessen.

2. Einrichtung eines effektiven Sortiersystems

Nachdem das Audit abgeschlossen ist, müssen interne Sortierlösungen eingeführt werden, die sowohl effizient als auch von allen Mitarbeitern einfach zu bedienen sind. Um dies zu gewährleisten, sind deutlich gekennzeichnete Behälter zur Trennung von Bioabfall aufzustellen, über deren Nutzung regelmäßig informiert wird. Die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Sortiersystem angenommen wird.

3. Geeignete Verwertungslösungen auswählen

Je nach Art und Menge des festgestellten Bioabfalls sind mehrere Verwertungsoptionen denkbar:

  • Kompostierung vor Ort: Falls ausreichend Platz verfügbar ist, wäre die Einrichtung einer Kompostierungsanlage zur Behandlung der Bioabfälle direkt vor Ort eine denkbare Lösung.

  • Methanisierung: Für größere Mengen ist die Methanisierung eine praktikable Alternative, entweder durch die Investition in eine eigene Anlage oder durch eine Partnerschaft mit lokalen Anlagen.

  • Spezialisierte Dienstleister: Unternehmen, die nicht in der Lage sind, ihren Bioabfall vor Ort zu verarbeiten, sollten die Inanspruchnahme von spezialisierten Dienstleistern in Erwägung ziehen, die Bioabfall effizient sammeln und verwerten.

4. Rückverfolgbarkeit und Berichterstattung sicherstellen

Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen muss ein Register geführt werden, in dem alle Informationen über die Bewirtschaftung von Bioabfällen erfasst werden: erzeugte Mengen, Behandlungsmethoden und Endbestimmung. Dieses Register ist nicht nur wichtig, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, sondern auch, um die Fortschritte des Unternehmens bei der Abfallwirtschaft zu verfolgen.

5. Sich auf Kontrollen vorbereiten

Die Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein, ihr Abfallregister vorzulegen und bei Kontrollen die Einhaltung der Vorschriften zu belegen. Daher ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass alle Verfahren zur Bewirtschaftung von Bioabfall gut dokumentiert und leicht zugänglich sind.

Die Einführung von vorschriftsmäßigen Verfahren zur Bioabfallbewirtschaftung ist nicht nur eine Reaktion auf gesetzliche Anforderungen, sondern auch ein entscheidender Schritt hin zu einer größeren Umweltverantwortung seitens der Unternehmen.

Wenn Unternehmen die Trennung, Sammlung und Verwertung von Bioabfall in ihre täglichen Arbeitsabläufe integrieren, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, zur Erhaltung natürlicher Ressourcen und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.

Manutan hilft Ihnen gerne weiter

Sie haben Fragen, Wünsche oder Anregungen?

Der Manutan-Helpdesk steht Ihnen jederzeit mit zusätzlichen Informationen und maßgeschneiderten Ratschlägen zur Verfügung. Geben Sie einfach Ihre Daten ein und senden Sie uns Ihre Frage. Wir helfen Ihnen so schnell wie möglich. Ihr Manutan-Team

Name
Name der Firma
Kontakt
Whitepaper

Die Herausforderung beim Verpacken

Whitepaper herunterladen

AUTOR

author image
Manutan DeutschlandVerfasst am 29. April 2024

Haben Sie Fragen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!

Kontaktinformationen

VERWANDTE BEITRÄGE