Wirtschaftliche Intelligenz verstehen: Säulen, Herausforderungen und Vorgehensweise

Intelligentes und effizientes Arbeiten
Lesen Sie unsere Einführung in die wirtschaftliche Intelligenz. Verstehen Sie ihre Säulen, ihre Herausforderungen und wie Sie vorgehen müssen, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

In einem sich ständig verändernden wirtschaftlichen Umfeld ist das Informationsmanagement strategisch wichtig geworden. Organisationen müssen die Dynamik ihres Marktes verstehen, Veränderungen voraussehen und die richtigen Entscheidungen treffen, je nachdem, welche Informationen ihnen zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang kommt der wirtschaftlichen Intelligenz (WI) eine besondere Bedeutung zu. Dieser strategische Ansatz ermöglicht es Organisationen, nützliche Informationen zu sammeln, diese zu analysieren und zu nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Wirtschaftliche Intelligenz: Definition und Säulen

Wirtschaftliche Intelligenz (WI) bezeichnet den organisierten Prozess der Sammlung, Analyse und Verbreitung aller Informationen, die für die Wirtschaftsakteure von Nutzen sind. Für die Unternehmen bedeutet dies, Marktentwicklungen zu antizipieren sowie Chancen und Bedrohungen zu erkennen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die beiden Schlagworte der wirtschaftlichen Intelligenz lauten somit Verstehen und Prognostizieren. Die wirtschaftliche Intelligenz beruht auf drei Hauptsäulen: Überwachung, Sicherheit und Einflussnahme.


Für den amerikanischen Forscher und Professor an der Harvard-Universität Michael E. Porter besteht die goldene Regel dieses Ansatzes darin, „der richtigen Person zur richtigen Zeit die richtigen Informationen zu geben, um die richtige Entscheidung zu treffen“. Die wirtschaftliche Intelligenz stellt somit die Information in den Mittelpunkt der Entwicklung der Unternehmensstrategie.


Strategische Überwachung

Bei der strategischen Überwachung geht es darum, relevante Informationen über das Umfeld des eigenen Unternehmens zu suchen, zu sammeln und zu analysieren.

Dabei kann es sich beispielsweise um Folgendes handeln:

  • Wettbewerbsbeobachtung zur Anpassung der Strategie;

  • Technologiemonitoring, um über Innovationen auf dem Laufenden zu bleiben, die sich auf das Unternehmen auswirken könnten;

  • Handelsbeobachtung zur Verfolgung von Verbrauchertrends usw.

Wirtschaftliche Sicherheit

Die Gewährleistung der Sicherheit von Unternehmen und der Schutz strategischer Informationen ist ein weiterer zentraler Bestandteil dieses Ansatzes. Dies erfordert den Aufbau einer umfassenden Sicherheitspolitik, welche die verschiedenen Phasen des Lebenszyklus von Informationen berücksichtigt. Damit soll verhindert werden, dass die Sicherheit, die Entwicklung und der Ruf des Unternehmens beeinträchtigt werden.

Einflussnahme

Einflussnahme bedeutet, Informationen zu nutzen, um den Markt zu lenken und die Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens zu erhöhen. Dies kann in Form von Marketingkampagnen, strategischen Partnerschaften oder auch durch ein Engagement im politischen Prozess geschehen. So kann man seine Marktposition stärken und ein Umfeld gestalten, welches den eigenen Interessen förderlich ist.

Herausforderungen der wirtschaftlichen Intelligenz

Wirtschaftliche Intelligenz verschafft den Unternehmen einen erheblichen Vorteil, sodass sie besser auf die Herausforderungen vorbereitet sind, die sich ihnen stellen. Das wirkt sich auf ihre Wettbewerbsfähigkeit, ihr Innovationsvermögen und ihre Fähigkeit zur Einhaltung von Vorschriften aus.

Wettbewerbsfähigkeit

In einer hart umkämpften globalisierten Wirtschaft ermöglicht es die wirtschaftliche Intelligenz den Unternehmen, Marktentwicklungen zu antizipieren, indem sie bereits schwache Signale erkennt. Unternehmen sind damit in der Lage, Chancen auszumachen und auf Bedrohungen mit Sachkenntnis zu reagieren, um so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Innovation

Ein solches Vorgehen fördert auch die Innovation, indem strategische Informationen über Technologietrends und Verbraucherbedürfnisse bereitgestellt oder Netzwerke aufgebaut werden. Innovation kann zur Entwicklung neuer Produkte und/oder Dienstleistungen oder auch zur Verbesserung der internen Prozesse beitragen.

Risikomanagement

Schließlich nutzen die Unternehmen die wirtschaftliche Intelligenz, um innerhalb des Rechtsrahmens proaktiv zu handeln. Ein solches Vorgehen ermöglicht ihnen:

  • Potenzielle Risikofaktoren zu analysieren;

  • Warnsignale zu erkennen;

  • Drittparteien zu bewerten;

  • Mit Behörden zu kommunizieren;

  • Auf Vorfälle zu reagieren.

Wie leitet man Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Intelligenz ein?

Die Umsetzung eines Konzepts der wirtschaftlichen Intelligenz umfasst sechs wichtige Schritte. Damit es zum Erfolg führt, bedarf es eines Impulses der Geschäftsleitung, stabiler ethischer Rahmenbedingungen und der Unterstützung aller Mitarbeiter.

1. Einen Rahmen vorgeben

Der erste Schritt besteht darin, eine klare Strategie festzulegen, den eigenen Informationsbedarf zu ermitteln und ein Anforderungsprofil zu erstellen. Wichtig ist auch, alle Mitarbeiter zu sensibilisieren und einen verantwortlichen Beauftragten zu benennen.

2. Sein Umfeld überwachen

Anschließend sollte ein Maßnahmenplan zur Sammlung der Informationen erstellt werden. Das bedeutet, die Informationsquellen zu definieren, zu lernen, wie man sie nutzt und dann sein Überwachungssystem zu automatisieren. Dies erfordert zwangsläufig die Einführung spezieller Werkzeuge und die Schulung der betroffenen Mitarbeiter.

3. Die Informationen analysieren

Aus der Fülle der gesammelten Daten müssen die strategischen Informationen herausgefiltert werden. Diese werden dann innerhalb kurzer Zeit einer selektiven Verarbeitung unterzogen, wobei mögliche kognitive Verzerrungen berücksichtigt werden. In dieser Phase interpretieren die Analysten, gegebenenfalls mit Unterstützung einer Gruppe von Fachleuten, die Ergebnisse, um daraus Lehren zu ziehen.

4. Die Informationen verwalten

Die Herausforderung besteht darin, diese Informationen in handlungsfähiges Wissen umzuwandeln. Dazu müssen sie kommuniziert, verbreitet, geteilt und angereichert werden... Wissen ist nur dann wertvoll, wenn es innerhalb des Unternehmens zirkuliert. Jeder muss also in der Lage sein, darauf in seinem beruflichen Umfeld zuzugreifen.

5. Sich schützen

Während dieses Prozesses ist der Schutz des immateriellen Erbes, d.h. der strategischen Informationen, aber auch des Know-hows und des Images des eigenen Unternehmens, von entscheidender Bedeutung. Dies geschieht insbesondere durch eine Selbstanalyse der unternehmensinternen Schwachstellen und durch die Entwicklung einer starken Kultur der Cybersicherheit. Bedenken Sie, dass die Mitarbeiter des Unternehmens die erste Verteidigungslinie sind.

6. Einfluss auf sein Umfeld nehmen

Anschließend ist das Unternehmen in der Lage, dieses Wissen als Hebel zur Förderung seiner Interessen einzusetzen und sich dabei innerhalb des gesetzlichen Rahmens zu bewegen.

Dabei kann es sich um Folgendes handeln:

  • Intern zu kommunizieren, um seine Mitarbeiter zu motivieren;

  • Die Pressearbeit zu nutzen, um sein Image zu festigen;

  • Seine Krisenkommunikation vorzubereiten, um das eigene Risikomanagement zu stärken;

  • Einfluss auf öffentliche Entscheidungen zu nehmen (was gemeinhin als Lobbyarbeit bezeichnet wird) usw.

Eines dürfte inzwischen klar geworden sein: Es zieht eine neue wirtschaftliche Revolution herauf, die sich auf strategische Informationen und Wissen stützt. In diesem Zusammenhang erweist sich die wirtschaftliche Intelligenz als mächtiger Hebel für Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit stärken wollen. Dies scheint sogar unerlässlich, um sich in der heutigen volatilen, unsicheren, komplexen und ambivalenten Welt (VUCA) zurechtzufinden. Mit einem proaktiven Ansatz können Entscheidungsträger Informationen in einen wichtigen strategischen Vorteil verwandeln und so den Weg für nachhaltiges Wachstum und eine führende Marktposition ebnen.

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Manutan DeutschlandVerfasst am 21. Februar 2025

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