CSR-Strategie in Unternehmen: Definition und Herausforderungen

Nachhaltige Arbeitsplätze und Unternehmen
Finden Sie heraus, wie eine CSR-Strategie definiert ist und welche Herausforderungen sie für Unternehmen mit sich bringt.

CSR ist im vergangenen Jahrzehnt für viele Unternehmen zu einem allgegenwärtigen Thema geworden. Je nachdem, welche Strategie eine Organisation verfolgt, variieren die ergriffenen Maßnahmen, sodass das Konzept bisweilen nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Um eine wirksame CSR-Strategie für Unternehmen einzuführen, ist es unerlässlich, die Grundlagen zu verstehen, die mit nachhaltiger Entwicklung verbunden sind. Ihre vielfältigen Herausforderungen betreffen die gesamte Gesellschaft, über die Arbeitswelt hinaus. Eine CSR-Strategie ist entwicklungsfähig und zielt vor allem auf eine ständige Verbesserung ab.

Was bedeutet CSR?

CSR steht für Corporate Social Responsibility, was mit gesellschaftlicher Unternehmensverantwortung übersetzt wird. Dieser Begriff bezeichnet die Berücksichtigung der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens aus ökologischer und sozialer Sicht. Die ISO-Norm 26000 definiert diesen Begriff und will einen Rahmen für Unternehmen schaffen. CSR wird als eine Reihe von guten Praktiken betrachtet, die ständig verbessert werden können.

Dazu muss man wissen, dass dieser Standard nach fünf Jahren Diskussionen entstanden ist, an denen eine Vielzahl von Interessengruppen beteiligt war, darunter Regierungsvertreter, NGOs, Industrieunternehmen, Verbrauchergruppen und Arbeitnehmervertreter.

Die ISO 26000 identifiziert 6 zentrale Fragen, die als die 6 Säulen der CSR betrachtet werden können:

  1. Menschenrechte

  2. Arbeitsbedingungen und Lebensqualität am Arbeitsplatz

  3. Umweltauswirkungen

  4. ethisches Verhalten

  5. Verbraucheranliegen

  6. lokale Entwicklung und Unterstützung von Gemeinden

Durch die Entwicklung seiner CSR-Strategie lässt das Unternehmen diese Themen in die Entwicklung jedes seiner Projekte einfließen.

Wie ist das Konzept der CSR entstanden?

In der Geschichte sind mehrere Entwürfe des CSR-Konzepts aufgetaucht, die ursprünglich moralische Regeln in die Geschäftswelt einführen sollten. Der Wirtschaftswissenschaftler Howard Bowen entwickelte die Theorie 1953 in „The Social Responsibility of the Businessman“ (Die soziale Verantwortung des Geschäftsmanns). Dieses Buch hinterfragt die Rolle des Unternehmens innerhalb der Gesellschaft und die Mittel zur Regulierung des Unternehmens, um das öffentliche Interesse zu wahren.

Das Konzept der CSR entwickelt sich im Laufe der Zeit weiter und wird vom Konzept der nachhaltigen Entwicklung beeinflusst, das ursprünglich 1992 auf dem Gipfeltreffen von Rio auftauchte. 2011, definiert die Europäische Kommission CSR als „ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren“.

Welche Unterschiede bestehen zwischen nachhaltiger Entwicklung und CSR?

Entwicklung ist ein globales Ziel, welches sich die Vereinten Nationen gesetzt haben. Es soll auf die Entwicklung einer prosperierenden Wirtschaft hinwirken, die weder der natürlichen Umwelt noch den Menschen schadet und gleichzeitig die Ressourcen für künftige Generationen bewahrt.

Die CSR hingegen bezieht sich nur auf den Einfluss des Unternehmens auf seine Umwelt. Dieser Einflussbereich (oder das Ökosystem) ist groß und betrifft verschiedene Akteure. Intern geht es um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Extern betrifft dies Kunden, Partner, Lieferanten und Dienstleister. Es ist auch möglich, Kommunalpolitiker und die Öffentlichkeit einzubeziehen.

Seit der Verabschiedung der Agenda 2030 durch die UNO-Mitglieder hat sich das Konzept der nachhaltigen Entwicklung stärker auf die ökologischen Ursachen und die soziale Gerechtigkeit konzentriert. In diesem Dokument sind 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zusammengefasst, von denen viele Maßnahmen seitens der Unternehmen erfordern. Die Norm ISO 26000 bindet diese Ziele darüber hinaus in die CSR ein.

Wie kreieren Sie eine CSR-Strategie in Ihrem Unternehmen?

Wenn es sich auf die Norm ISO 26000 stützt, muss ein Unternehmen zwei Praktiken integrieren, um seine CSR-Strategie zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Zum einen muss es die ökologischen und sozialen Entwicklungsschwerpunkte seiner CSR-Strategie festlegen. Andererseits muss es die Stakeholder identifizieren, die Teil seines Ökosystems sind und mit ihnen in Dialog treten.

Eine Strategie beginnt mit einer Diagnose. Jede Abteilung des Unternehmens überprüft ihre Praktiken. Die Zahlenangaben und die Schlussfolgerungen aus dem Feedback der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dienen als Grundlage für die Bestimmung der Verbesserungsschwerpunkte im Management.

Danach ist es an der Zeit, einen strategischen Plan zu erstellen, der aus Aufgaben in einem festgelegten Zeitplan besteht. Idealerweise wird dieser Schritt von einer oder mehreren Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Profilen (Beruf, Hierarchieebene, Betriebszugehörigkeit usw.) mitgestaltet. Unter den ermittelten Herausforderungen werden Prioritäten gesetzt, um zu entscheiden, wie die Maßnahmen gestaffelt werden sollen. Um die Wirksamkeit der Strategie bestmöglich zu bewerten, werden Indikatoren ausgewählt.

Eine CSR-Strategie kann nur dann erfolgreich sein, wenn sich das gesamte Unternehmen und sein Ökosystem einbringen. Daher ist es zwingend notwendig, die Umsetzung der Strategie zu kommunizieren, sodass sich sowohl die Mitarbeiter als auch die Partner engagieren.

Im Vorfeld der Umsetzung dieser neuen Maßnahmen ist es ratsam, die Teams in Bezug auf die Herausforderungen der CSR zu schulen. Es geht darum, das Bewusstsein der Führungskräfte, der Manager und idealerweise aller Mitarbeiter zu schärfen. Der CSR-Prozess wird häufig von der Qualitätsabteilung angestoßen. Wenn es die Größe der Struktur zulässt, kann jedoch ein eigener CSR-Beauftragter ernannt werden.

Da es sich bei einem CSR-Prozess um eine kontinuierliche Verbesserung handelt, ist es wichtig, seine Wirksamkeit regelmäßig zu überprüfen. Er muss sich nach und nach in die Gesamtstrategie des Unternehmens einfügen, bis er zu seiner Daseinsberechtigung wird.

Was sind die strategischen Herausforderungen der CSR?

Die CSR ist vor allem die Basis der Unternehmensleistung. Denn eine CSR-Strategie lässt die Organisation, ihre bestehenden Strategien überdenken, indem sie sich über deren Auswirkungen Gedanken macht. Sie überprüft beispielsweise ihre Praktiken, ihre internen Prozesse und interessiert sich für die Ethik ihrer Partner. Diese Überlegungen ermöglichen es dem Unternehmen, CSR-Verbesserungsbereiche zu erkennen und einen Aktionsplan einzuführen, dessen Ergebnisse nicht nur die CSR, sondern auch die Produktivität und die finanzielle Gesamtleistung verbessern.

Wenn ein Unternehmen eine CSR-Strategie umsetzt, beschleunigt es den ökologischen Wandel der Akteure in seiner Branche und trägt zu ihrer allgemeinen Verbesserung bei, etwa durch den Aufbau eines Partnernetzwerks rund um die Kreislaufwirtschaft. So unterstützt es engagierte Organisationen und beteiligt sich an der Entwicklung ihrer Aktivitäten.

Dasselbe gilt für die verantwortungsvolle Beschaffung. Eine Einkaufspolitik, die auf ethisch einwandfreie Lieferanten und nachhaltige Produkte ausgerichtet ist, trägt zur allgemeinen Verbesserung eines ganzen Geschäftsbereichs und zur Entwicklung des Angebots an nachhaltigen Gütern und Dienstleistungen bei.

Die CSR-Strategie in Unternehmen befasst sich mit dem Wohlbefinden der Mitarbeiter, wodurch sich deren Sicherheit und Motivation verbessern. Die soziale Komponente umfasst auch den Aspekt der Inklusion, was für eine Vielfalt sorgt, die Innovation und Kreativität fördert. Wenn ein Unternehmen den Willen zur Verbesserung zeigt und zunehmend ethische Praktiken anwendet, gewinnt es mehr Akzeptanz bei seinen Mitarbeitern. Sie entwickeln leichter ein Zugehörigkeitsgefühl, wenn die Organisation, in der sie arbeiten, und deren Ökosystem ihre Werte teilen und sie diese als sinnstiftend empfinden.

Die Entwicklung einer CSR-Strategie ist auch eine Herausforderung für die Geschäftsentwicklung. Die Berücksichtigung von CSR-Kriterien wird wesentlich, um Kunden zu binden und neue Märkte zu erschließen. Immer mehr Unternehmen und Organisationen nehmen CSR-Klauseln in ihre Verträge und Ausschreibungen auf. Gütezeichen und CSR-Zertifizierungen entwickeln sich zu unumgänglichen Zeichen für Engagement.

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Manutan DeutschlandVerfasst am 5. September 2023

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