Die Merkmale von CSR (Corporate Social Responsibility) wurden im Laufe eines langen, fünfjährigen Prozesses festgelegt, an dem eine Vielzahl von Interessengruppen beteiligt war, darunter Institutionen und Organisationen der Zivilgesellschaft. Der daraus resultierende Standard beruht auf sieben Hauptpfeilern und schafft einen Rahmen für Unternehmen, die sich engagieren wollen. Ausgehend von dieser Definition liefert Ihnen dieser Artikel vier Schlüsselkriterien, anhand derer Sie Indikatoren festlegen und den Erfolg Ihres verantwortungsvollen Engagements bewerten können. Nachdem Sie diese Bilanz gezogen haben, können Sie Ihre CSR-Strategie mit Abstand betrachten und Ihre Maßnahmen anpassen, um sie so erfolgreich und nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Was sind die 7 Hauptpfeiler der CSR?
Bevor Sie Ihre CSR-Politik bewerten, sollten Sie sich zunächst die Grundlagen dieses Konzepts vergegenwärtigen. CSR greift die Anliegen der nachhaltigen Entwicklung auf und passt sie an die Geschäftstätigkeit von Unternehmen an. Es geht darum, eine nachhaltige Wirtschaftstätigkeit auszuüben und dabei die Umwelt und die Menschen zu berücksichtigen.
Unternehmen werden nicht mehr nur als Akteure in der Wirtschaft gesehen, sondern auch als Mitglieder der Gesellschaft, welche sich für deren Entwicklung einsetzen. Sie sorgen dafür, dass ein Umfeld geschaffen wird, in dem die Menschen sich entfalten können und ihre Rechte geachtet werden. Sie sind auch dafür verantwortlich, wie sie die natürlichen Ressourcen nutzen, die sie mit dem Rest der Menschheit teilen und für künftige Generationen bewahren müssen. Die internationale Norm ISO 26000 definiert sieben Säulen, die den Herausforderungen der CSR von Unternehmen entsprechen:
Unternehmensführung;
Achtung der Menschenrechte;
Wohlbefinden am Arbeitsplatz und Qualität der Beziehungen;
Umweltschutz;
Ethik und faire Geschäftspraktiken;
Beziehungen zu Verbrauchern und Wahrung ihrer Rechte;
Begleitung der lokalen Entwicklung.
Entwickeln Sie die soziale und ökologische Verantwortung Ihres Unternehmens, indem Sie die Bewertung Ihres Ansatzes auf vier spezifische CSR-Kriterien stützen.
Kriterium 1: Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, seinen Teams sichere Arbeitsbedingungen zu bieten. Die Beherrschung von Risiken betrifft jeden Berufszweig und jede Branche. Dies geschieht durch die Wartung der Ausrüstung und die Schulung zu deren Verwendung, eine ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze, eine angepasste Arbeitsbelastung usw. Die Risiken können physiologischer Natur sein, z.B. Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSD), aber auch psychosozialer Natur (z.B. Stress).
Die Wirksamkeit einer Politik, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter fördert, lässt sich anhand mehrerer quantitativer Indikatoren messen:
Anzahl der Arbeitsunfälle;
Fehlzeitenquote;
Fluktuation innerhalb einer Abteilung oder im gesamten Unternehmen.
Da das Wohlbefinden von subjektiven Kriterien und persönlichen Erfahrungen abhängt, gilt es auch, die Wahrnehmung durch die Mitarbeiter zu berücksichtigen. Man kann bei den Mitarbeitern eine Umfrage durchführen oder partizipative Workshops veranstalten, bei denen jeder zu Wort kommt und gleichzeitig die kollektive Intelligenz genutzt wird, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
Kriterium 2: Umweltauswirkungen
Zu den grundlegenden CSR-Kriterien zählt auch die Frage nach den Auswirkungen der Unternehmenstätigkeiten auf die natürliche Umwelt. Ebenso wie alle anderen Akteure in der Gesellschaft müssen sie unbedingt darauf achten, die natürlichen Ressourcen zu erhalten, insbesondere durch die Bevorzugung von Rohstoffen, die auf umweltfreundliche Weise gewonnen oder verarbeitet werden. Die Unternehmen können auch eine Reihe von bewährten Praktiken befolgen, um die Auswirkungen des Transports in ihrer Lieferkette zu verringern.
Sie müssen sich mit dem gesamten Lebenszyklus der Produkte befassen und dürfen dabei die Frage der Abfallentsorgung oder der Produktionsprozesse nicht vernachlässigen. Wo es möglich ist, sollten sie die Wiederverwendung oder das Recycling fördern.
Auch die Verpackung und der Transport der fertigen Produkte sind zu berücksichtigen. Die Unternehmen fördern auch umweltbewusstes Verhalten in ihren Teams. Dies können Themen sein wie nachhaltige Transportmittel, ein verantwortungsvoller Umgang mit Papier und der Kauf von wiederaufbereiteten Geräten und Möbeln.
Um dieses CSR-Kriterium zu bewerten, liefern verschiedene Indikatoren den Unternehmen Informationen über ihre Leistung:
ihr CO2-Fußabdruck und der ihrer Mitarbeiter;
die Energieausgaben;
der Anteil des recycelten Abfalls an dem vom Unternehmen erzeugten Abfall
Das Markenimage zählt zu den Herausforderungen, die mit diesem Kriterium verbunden sind: Die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen spielen in der Tat eine Rolle bei der Kaufentscheidung und der Kundenbindung.
Kriterium 3: Unternehmensführung
Das CSR-Kriterium der Unternehmensführung bezieht sich auf die Art und Weise, wie Entscheidungen in einem Unternehmen getroffen werden. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung beinhaltet die Grundsätze der Integrität und Transparenz. Informationen wie das Einkommen von Führungskräften oder Aktionären werden den Teams mitgeteilt, die bei der Entscheidungsfindung befragt werden.
Die Unternehmensführung fließt auch über die Erstellung einer Ethik-Charta oder die Einführung neuer Managementmethoden, die den Mitarbeitern mehr Autonomie bieten, in den CSR-Ansatz ein.
Indikatoren für Unternehmensführung können sein:
Verteilung des Gesellschaftskapitals;
Zusammensetzung der Entscheidungsgremien;
Umfang der Informationen, die den Mitarbeitern mitgeteilt werden.
Kriterium 4: Verantwortungsvolle Beschaffungspolitik
Das CSR-Engagement eines Unternehmens sollte auch sein Lieferantennetzwerk einschließen. Die Einkaufsfunktion hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Heute müssen Einkäufer ein Netzwerk von Lieferanten betreuen und aufrechterhalten. Es ist ihre Aufgabe, diese Partner dazu zu bewegen, ihr eigenes CSR-Engagement zu entwickeln, indem sie ihre Praktiken weiterentwickeln und zunehmend verantwortungsvolle Produkte anbieten. Die internationale Norm ISO 20400 bietet Richtlinien für eine verantwortungsvolle Beschaffungspolitik. So berücksichtigen verantwortungsvolle Produkte die ökologischen und sozialen Auswirkungen, welche mit ihrer Herstellung verbunden sind, von der Gewinnung der Rohstoffe über den Transport bis hin zur Verarbeitung der Produkte.
Diese Art von Engagement erstreckt sich nach und nach auf alle Produktwelten. So gibt es umweltfreundliche Produkte für Büros und Lagerhäuser, mit denen Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck verringern können.
Um die Entwicklung dieses Kriteriums ihres CSR-Engagements zu bewerten, kann ein Unternehmen folgende Aspekte berücksichtigen:
Anzahl der umweltfreundlichen Produkte in seinem Katalog;
Menge der lokal hergestellten Produkte;
Anzahl seiner Lieferanten, die über Gütesiegel im Bereich CSR-Engagement verfügen.
Um Lieferanten zu finden, welche die CSR-Kriterien erfüllen, sollte man sich auf vertrauenswürdige Gütesiegel und Zertifizierungen stützen. Mehr über dieses Thema erfahren Sie, wenn Sie unser Whitepaper „Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“ herunterladen.