In einer Zeit des Klimawandels, steigender Preise und geopolitischer Spannungen ist das Energiemanagement derzeit ein zentrales Anliegen der Unternehmen. Heutzutage ist die Energiewende weit mehr als nur ein Hebel, um auf den ökologischen Notstand oder regulatorische Veränderungen zu reagieren. Für Unternehmen ergeben sich daraus erhebliche Chancen für eine effektive Wertschöpfung, von der Kostenoptimierung bis hin zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Wertschöpfung durch CSR
Definitionsgemäß bedeutet Wertschöpfung die Art und Weise, wie es einem Unternehmen gelingt, nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten. Dabei geht es um die Schaffung von wirtschaftlichem (Steigerung von Gewinn, Einnahmen, Umsatz usw.), ökologischem (Energieeinsparungen, besseres Ressourcenmanagement usw.) und gesellschaftlichem Mehrwert (Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Schaffung von Arbeitsplätzen usw.). Letztlich trägt dies zur Rentabilität und Produktivität des Unternehmens und zur Kundenzufriedenheit bei.
Es besteht heute kein Zweifel daran, dass die Wertschöpfung in der Wirtschaft mit der sozialen Verantwortung der Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR) einhergehen muss. Dieser Ansatz ist ein enormer Hebel für die Entwicklung und Nachhaltigkeit von Organisationen. Er bietet ihnen eine Chance zur Wertschöpfung, ist aber vor allem eine wesentliche Voraussetzung für ihre Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit. In diesem dynamischen Prozess spielt die Energiewende eine wichtige Rolle.
Energiewende, eine strategische Frage
Die Energiewende beinhaltet eine tiefgreifende Umgestaltung der Art und Weise, wie wir Energie im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung erzeugen, verteilen und verbrauchen. Konkret geht es darum, das derzeitige Energiesystem zu überarbeiten, um seine Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern.
Die Energiewende beruht auf drei Grundprinzipien:
Der Übergang von einem Energiesystem, das hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen (Öl, Kohle, Gas usw.) basiert, die immer geringer werden und Treibhausgasemissionen verursachen, hin zu einem System, das auf Investitionen in erneuerbare Energien (Wind, Erdwärme, Wasserkraft usw.) beruht;
Energieeffizienz zur Verbesserung der Energieeffizienz bestehender Systeme;
Sparsamer Umgang mit Energie, d.h. eine Verhaltensänderung mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu senken.
Unser derzeitiges Energiemodell steht vor großen Herausforderungen: In erster Linie der Klimawandel, aber auch die Erschöpfung der fossilen Ressourcen und die zunehmenden technologischen und ökologischen Risiken (Abfälle, Unfälle, Verbreitung von radioaktivem Material usw.).
Die Energiewende entwickelt sich damit sukzessive zur entscheidenden Reaktion auf die großen Herausforderungen unseres Jahrhunderts. Das erklärt, warum viele Unternehmen, die bereits eine Netto-Null-Emissionsstrategie verfolgen, diese Aufgabe in Angriff nehmen. Zumal dieser Ansatz auch gleichbedeutend mit Wertschöpfung ist.
Energiewende, ein Hebel zur Wertschöpfung
Unternehmen, die sich für die Energiewende engagieren, werden mit Sicherheit einen wirtschaftlichen und strategischen Nutzen daraus ziehen. Ziel ist es, sowohl für sie als auch für alle ihre Interessengruppen Mehrwert zu schaffen und ein Gleichgewicht zwischen beiden zu erreichen.
Optimierung der Kosten
Die Senkung der Energieausgaben und die effiziente Nutzung von Ressourcen sind wichtige Hebel, um den Erfolg eines Unternehmens zu unterstützen und seine Rentabilität zu verbessern. Durch ein Umdenken bei energieintensiven Prozessen, die Einführung energieeffizienter Verfahren und Investitionen in sauberere Technologien können Unternehmen langfristig erhebliche Einsparungen erzielen. Die Optimierung der Energiekosten führt zu einer besseren Allokation finanzieller Ressourcen, sodass die Unternehmen diese in andere strategische Bereiche reinvestieren können.
Nach Angaben von Trinomics, einem auf Energie, Umwelt und Klimawandel spezialisierten Beratungsunternehmen, machen die Energiekosten je nach Branche bis zu 20% der Produktionskosten eines Unternehmens aus. Angesichts der derzeitigen Inflation mit Energiepreisen, die Rekordstände erreicht haben, ist dieser Hebel absolut sinnvoll.
Erzielung eines Wettbewerbsvorteils
Die Energiewende erfordert ein Überdenken der Art und Weise, wie Produkte und Dienstleistungen entworfen, hergestellt und vertrieben werden. Durch Investitionen in nachhaltige Lösungen erfüllen die Unternehmen die steigenden Erwartungen der Verbraucher in diesem Bereich. Indem sie ihre Glaubwürdigkeit und Attraktivität für umweltbewusste Kunden stärken, verschaffen sie sich einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil und positionieren das Unternehmen als Marktführer.
Verbesserung des Markenimages
Mit diesem positiven Ansatz reagieren die Unternehmen auf die gesellschaftlichen Erwartungen ihrer verschiedenen Interessengruppen. Durch dieses Engagement stärken sie ihr Markenimage, was auf ihr gesamtes Business-Ökosystem ausstrahlt. Dies trägt dazu bei, Stakeholder für sinnvolle Partnerschaften zu gewinnen, Kunden zu binden und neue Interessenten, neue Talente, Investoren und Aktionäre anzuziehen, denen Umweltbelange wichtig sind.
Welche Strategien zur Förderung der Energiewende?
Um die Energiewende in den Wertschöpfungsprozess des Unternehmens zu integrieren, muss es einen solchen Ansatz fördern. Dies beinhaltet gezielte Maßnahmen zur Optimierung der Ressourcennutzung und zur Förderung der Einführung nachhaltiger Praktiken auf allen Ebenen der Organisation.
Durchführung eines Energieaudits
Ausgangspunkt für diesen Prozess ist die eingehende Analyse des aktuellen Energieverbrauchs in Unternehmen. Dies ist wichtig, um Verbrauchsmuster zu verstehen, Einsparmöglichkeiten zu ermitteln und Prioritäten festzulegen.
Diese Bewertung, die mehr ist als eine einfache Verbrauchserhebung, ermöglicht es, die Energieströme genau abzubilden und Prozesse und/oder Anlagen mit hohem Optimierungspotenzial zu identifizieren.
Umsetzung interner Richtlinien
Um für Kohärenz und eine Abstimmung aller Abteilungen in diesem Bereich zu sorgen, ist es wichtig, klare interne Richtlinien zu entwickeln, auf die jeder Zugriff hat. Diese Dokumente, welche die strategische Vision, die Leitlinien und die damit verbundenen Ziele eines Unternehmens berücksichtigen, müssen von den Führungskräften und der Geschäftsführung des Unternehmens getragen werden. Diese Maßnahme kann dann durch eine regelmäßige Kommunikation über Projekte und die Förderung bewährter Verfahren ergänzt werden.
Einbindung von Interessengruppen
Die Mobilisierung von Interessengruppen ist für eine erfolgreiche Energiewende in Unternehmen unerlässlich. Es kann sinnvoll sein, Sensibilisierungs- und/oder Schulungsprogramme für Mitarbeiter zu organisieren, damit alle zusammenarbeiten können.
Darüber hinaus ist es auch möglich, Ansprechpartner zu benennen (z.B. Botschafter für Energieeinsparung) oder sie zu ermutigen, ihre Ideen zu teilen. Auf diese Weise stärkt dieser Ansatz die Motivation und die Eigenverantwortung der einzelnen Interessengruppen.
Auswertung der Ergebnisse
Da die Energiewende ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung ist, ist eine regelmäßige Evaluierung notwendig. Auf diese Weise lassen sich die Fortschritte im Vergleich zu den Zielen messen, Maßnahmenpläne anpassen und neue Chancen identifizieren. Wenn Unternehmen diese Aspekte verständlich kommunizieren, können sie auch ihr Engagement unter Beweis stellen und so das Vertrauen der Interessengruppen stärken.
Die Energiewende ist weit mehr als ein einfaches ökologisches Gebot. Sie kann zu einem echten Hebel für die Wertschöpfung in Unternehmen werden, indem sie ihnen ermöglicht, ihre Kosten zu senken, sich von der Konkurrenz abzuheben und ihr Markenimage zu stärken. Durch diesen strategischen Ansatz können Organisationen die Chance ergreifen, eine Schlüsselrolle beim Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft für alle zu spielen und langfristig ihr wirtschaftliches Gedeihen sicherzustellen.