Sicherheit und Hygiene am Arbeitsplatz
Indem Sie für Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz sorgen (Abfallmanagement: Check), tun Sie bereits viel für mehr Sicherheit und Hygiene. Aber das ist bei weitem nicht genug! Eine gute Sicherheitspolitik – ob im Büro, in der Werkstatt oder im Lager – berücksichtigt beispielsweise auch die persönliche Sicherheit, die Unfallverhütung, den Umgang mit Gefahrstoffen, den Brandschutz und so weiter. Um zu gewährleisten, dass die Sicherheitspolitik breite Unterstützung findet, ist eine klare und konsequente Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Sie fragen sich, wie Sie vorgehen sollen und was Sie gegen das akute Problem von mangelnder Hygiene tun können? Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen.
Verankerung von Sicherheit und Hygiene in der Unternehmenskultur
Ein Unternehmen, welches wirklich sicher und hygienisch ist, hat diese beiden Werte in seiner Kultur verankert, sodass sie eine gemeinsame Verantwortung darstellen. Das bedeutet unter anderem, dass Sie die Produktion oder die Produktivität nicht als Priorität Nummer 1 anpreisen sollten, da die Sicherheit und die Hygiene garantiert darunter leiden.
Außerdem gibt es einen EU-Rahmen für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Sie möchten etwas unternehmen? Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen, um Ihre eigene Kampagne für Sicherheit und/oder Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu starten!
Sicherheit auf dem Betriebsgelände
Schockierende Tatsache: Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiß nicht, wo der Erste-Hilfe-Kasten auf der Arbeit zu finden ist. Wir wollen natürlich nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, trotzdem sollte die Sicherheit nicht vernachlässigt werden! Und das ist manchmal viel einfacher, als gedacht. Wussten Sie zum Beispiel, dass die meisten Arbeitsunfälle durch Stürze und Ausrutschen verursacht werden? Stellen Sie sicher, dass Sie auf Unfälle vorbereitet sind, und schützen Sie Ihre Mitarbeitenden auch draußen auf dem Betriebsgelände, wenn es z.B. geschneit hat, durch vorbeugende Maßnahmen. Hier erfahren Sie alles über Sicherheit auf dem Betriebsgelände.
Evakuierung und Erste Hilfe
Ein Evakuierungsplan und ein Erste-Hilfe-Kasten sind bereits zwei wesentliche Säulen für die Sicherheit am Arbeitsplatz.
Ein Evakuierungsplan zeigt:
wie alle Mitarbeitenden aus dem Gebäude evakuiert werden können (die Notbeleuchtung ist eine wichtige Unterstützung: So können sie trotz Stromausfall sehen, wohin sie gehen und welcher Weg zum Ausgang führt);
wie man sich in einem Notfall verständigt;
wie die Rettungsdienste untergebracht werden sollen;
wer die Leitung übernimmt.
Natürlich reicht es nicht aus, den Evakuierungsplan in der Schublade zu bewahren. Nur durch regelmäßiges gemeinsames Üben kann er Leben retten!
Nicht jede Art von Gefahr erfordert eine echte Evakuierung. Am Arbeitsplatz kann es auch zu anderen Unglücken kommen. Wenn sich zum Beispiel jemand schneidet oder die Treppe hinunterfällt, sollten Sie zum Verbandskasten greifen. Überprüfen Sie den Inhalt alle sechs Monate. Idealerweise – dies ist nicht vorgeschrieben, aber empfohlen – sollten Sie auch einen automatisierten externen Defibrillator (AED) am Arbeitsplatz bereitstellen, um Personen im Falle eines Herzinfarkts wiederzubeleben.
Feuer und Brandverhütung
Wie steht es um die Brandverhütung und den Brandschutz in Ihrem Unternehmen?
Unter anderem die folgenden Punkte sollten nicht fehlen:
Rauchmelder und eine Feuersirene zur Alarmierung aller Anwesenden,
der richtige Feuerlöscher zur Eindämmung des Brandes,
ein feuerfester Safe,
eine Fluchtleiter,
usw.
Natürlich ist Vorsicht besser ist als Nachsicht. Darum sind selbstlöschende Abfallbehälter ebenfalls ein Muss.
Piktogramme und Verkehrsschilder
Die Bereitstellung von Informationen spielt eine Schlüsselrolle für die Sicherheit am Arbeitsplatz. Perfekt dafür eignet sich die universelle Sprache der Piktogramme. Sie zeigen, was zu tun ist und was nicht, welche (zusätzlichen) Schutzmaßnahmen erforderlich sind, auf welche Risiken Sie achten müssen und so weiter.
Es gibt verschiedene Arten von Piktogrammen:
Sicherheitspiktogramme zum persönlichen Schutz oder auch Gebotsschilder (z.B. „Helmpflicht“ oder „Maskenpflicht“),
Sicherheitspiktogramme zur Brandverhütung (u.a. zur Standortangabe von Feuerlöschern und Notausgängen),
Sicherheitspiktogramme zur Evakuierung und für den Fall eines Unfalls (z.B. zur Angabe des Sammelplatzes oder der Erste-Hilfe-Stelle),
Verbots- und Warnschilder
und viele mehr!
Sie haben einen Firmenparkplatz? Gehen Sie auch hier mithilfe von einem Verkehrsplan und Verkehrsschildern, die z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Vorfahrtsituationen verdeutlichen, auf Nummer sicher.
Einbruchsprävention: Sicherheitskameras und mehr
Man denkt vielleicht nicht sofort daran, aber zur Sicherheit gehört auch der Schutz von Gebäuden und Gegenständen!
Sorgen Sie dafür, dass Unbefugte nicht einfach auf den Firmenparkplatz gelangen können, indem Sie das Gelände u.a. durch eine Schranke mit einer Badge und/oder einem Vorhängeschloss ordnungsgemäß absperren.
Weitere Tipps:
Bringen Sie solide Beschläge an, damit Fenster und Türen nicht aufgebrochen werden können.
Entscheiden Sie sich für eine Alarmanlage, mit oder ohne Bewegungsmelder.
Installieren Sie eine Sicherheitskamera, eine Überwachungskamera oder eine Kameraattrappe.
Bewahren Sie Wertsachen konsequent in einem Safe auf.
Stellen Sie diebstahlsichere Rollcontainer für den Transport von Wertgegenständen bereit.
Wertsachen in einem Tresor oder einem abschließbaren Schrank aufzubewahren ohne eine gute Schlüsselverwaltung, ist nutzlos. Entscheiden Sie sich daher für einen verschlossenen Schlüsselschrank, damit nicht jeder auf alles zugreifen kann.
Sicherheit im Büro
Ein Mitarbeitender verbrennt sich an zu heißem Kaffee oder schneidet sich an einem Blatt Papier – Sie glauben, das ist das Schlimmste, was im Büro passieren kann? Wir möchten nicht den Teufel an die Wand malen, doch die Bedeutung der Sicherheit im Büro darf nicht unterschätzt werden! Das Thema gliedert sich in eine Vielzahl von Anliegen, die von der persönlichen Sicherheit bis zum richtigen Umgang mit Bürogeräten reichen:
Legen Sie Ihre Handtasche oder Ihren Rucksack nicht auf den Boden neben Ihren Schreibtisch und halten Sie Ordnung, schließlich passieren viele Unfälle, weil Mitarbeitende stürzen oder ausrutschen.
Verlegen Sie alle Kabel so, dass niemand darüber stolpern kann.
Gehen Sie bei der Vernichtung von Dokumenten nicht leichtfertig vor. So stellt beispielsweise die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Reihe von Anforderungen an die Datenvernichtung.
Bewahren Sie wichtige Dokumente feuersicher auf.
Sicherheit auf der Baustelle
Die Arbeit auf einer Baustelle birgt eine Reihe von Risiken. Um diese zu minimieren, sollten Sie eine Sicherheitskoordinatorin bzw. einen Sicherheitskoordinator ernennen. Darüber hinaus sind natürlich auch die richtigen Hilfsmittel entscheidend für die Sicherheit.
Dazu gehören:
sicherer Transport.
Auch die Sicherheitskleidung ist ein Muss: Sehen und gesehen werden, ist der Schlüssel zum sicheren Arbeiten. Entscheiden Sie sich daher für besonders gut sichtbare Arbeitskleidung oder Signalbekleidung.
Sicherheit im Lager, in der Werkstatt und im Außenbereich
ARBEITSSCHUHE UND ARBEITSKLEIDUNG
Wer für Sicherheit im Lager, in der Werkstatt und im Außenbereich sorgen will, kommt um geeignetes Schuhwerk nicht herum. Je nach Schutzklasse unterscheidet man zwischen Berufsschuhen oder -stiefeln, Schutzschuhen und Sicherheitsschuhen.
Außerdem brauchen Sie auf die Art der Arbeit abgestimmte Arbeitskleidung (bei sommerlichen Temperaturen dürfen Sie sich also nicht einfach für ein luftigeres Outfit entscheiden). Beim Schweißen zum Beispiel muss die Arbeitskleidung der Norm EN-ISO 11611 entsprechen. Beim Schweißen mit zusätzlichen Risiken, wie z.B. beim Lichtbogenschweißen, muss die Kleidung darüber hinaus auch der Norm E-IEC 61482-1-2 entsprechen.
PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG: VON DER SCHUTZBRILLE BIS ZUM GEHÖRSCHUTZ
Neben geeigneter Kleidung und Schuhen schützt Sie die persönliche Schutzausrüstung (PSA) unter anderem in der Industrie und im Baugewerbe vor beruflichen Gefahren.
Ein guter Augenschutz ist von entscheidender Bedeutung: Täglich erleiden 600 Menschen weltweit Augenverletzungen, weil sie keine Schutzbrille oder andere Formen des Augenschutzes wie Schweißmaske, Vollsicht-Schutzbrillen, Gesichtsschutz oder Gesichtsvisier tragen. Etwas läuft schief? Dann kann eine Augendusche zunächst Abhilfe verschaffen.
Am häufigsten werden Hände und Finger bei der Arbeit verletzt. Schützen Sie sie durch das Tragen von Arbeits- oder Schutzhandschuhen. Das verhindert Schnittwunden und blaue Flecken, schützt aber auch vor Chemikalien. Es gibt verschiedene Arten von Handschuhen für unterschiedliche Arbeiten – von der industriellen Wartung bis zur Arbeit in feuchter Umgebung.
Natürlich wollen Sie auch Ihren Kopf vor allen Arten von Verletzungen schützen, und das tun Sie mit einem Schutz- oder Bauhelm. Achtung: Wenn Ihr Helm einen Schlag abgekommen hat oder Sie mit ihm gestürzt sind, müssen Sie ihn ersetzen, auch wenn er nicht sichtbar beschädigt ist!
Andere Sicherheitsvorrichtungen können ebenfalls nützlich sein, wie z.B
Gehörschutz, wie Ohrstöpsel und Lärmschutzkopfhörer,
Alles zur Hand? Eine PSA-Tasche ist mit speziellen Aufbewahrungsfächern für Ihre Schutzausrüstung ausgestattet.
MASCHINENSICHERHEIT UND SICHERES ARBEITEN IN DER HÖHE
Überall, wo mit Maschinen gearbeitet wird, muss natürlich für Sicherheit gesorgt werden. Die CE-Kennzeichnung ist für die Maschinensicherheit von entscheidender Bedeutung: Denn sie zeigt an, dass das Produkt die Mindestsicherheitsanforderungen erfüllt. Geräte und Handwerkzeuge, die nach dem 1. Januar 1995 ausgeliefert wurden, müssen mit dieser Kennzeichnung versehen sein. Achtung: Sobald Sie eine größere Änderung an einer Maschine vornehmen, müssen Sie das Verfahren für eine neue CE-Kennzeichnung durchlaufen.
Darüber hinaus ist auch der sichere Umgang mit Werkzeugen ein Muss, um Unfälle am Arbeitsplatz zu vermeiden. Dazu zählt die sichere Aufbewahrung von Werkzeugen in einem Werkzeugkasten, denn herumliegende Werkzeuge sind ein großes Sicherheitsrisiko. Aber auch das sichere Arbeiten in der Höhe mit Hilfe von Leitern, Gerüsten oder Rollgerüsten verdient unbedingte Aufmerksamkeit.
ELEKTROSTATISCHE ENTLADUNG
Elektrostatische Entladung (Electro Static Discharge, kurz EDS) ist nicht so harmlos wie es scheint. Diese Entladung kann Teile Ihrer Geräte so weit beschädigen, dass sie nicht mehr richtig funktionieren oder sogar ganz ausfallen. Es versteht sich von selbst, dass Sie Ihren Körper davor schützen müssen, unter anderem mit ESD-Schuhen, ESD-Handschuhen und einem ESD-Armband, das eine sichere Erdung gewährleistet.
ASBEST UND ANDERE GEFAHRSTOFFE
Für die Arbeit mit Gefahrstoffen gelten präventive Sicherheitsmaßnahmen. So ist beispielsweise eine eindeutige Kennzeichnung von Gefahrstoffen vorgeschrieben. Stellen Sie zum Beispiel saugfähiges Material gegen Verschütten oder Auslaufen bereit. Geht trotzdem etwas schief? Dann leistet eine Sicherheitsnotdusche erste Hilfe.
Asbest kann in Gebäuden und Produkten vorkommen – insbesondere bei Abbruch-, Renovierungs- oder Wartungsarbeiten. Sie haben Asbest gefunden? Dann stellen Sie sofort die Arbeit ein und sperren Sie den Arbeitsplatz ab. Beauftragen Sie ein zugelassenes Unternehmen mit der Erstellung eines Sanierungsplans und der Entfernung des Asbests.
Hygiene am Arbeitsplatz
Ärgernis Nummer 1 unter den Kolleginnen und Kollegen: mangelnde Körperpflege. Doch schlechte Hygiene ist nicht nur unangenehm, sondern auch sehr ungesund. Denn wenn die Hygiene nicht bei allen Kolleginnen und Kollegen, mit denen Sie viel Zeit am selben Ort verbringen, oberste Priorität hat, könnte dies sogar zu einer Grippeepidemie führen.
Einige Tipps, wie Sie im Handumdrehen eine hygienische Arbeitsumgebung schaffen...
Mäuse und Tastaturen enthalten bei weitem die meisten Bakterien. Reinigen Sie sie daher regelmäßig und sorgfältig.
Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und richtig.
Reinigen Sie den Arbeitsplatz regelmäßig gründlich (mit nachhaltigen Reinigungsmitteln). Unter anderem mit dem richtigen Reinigungstuch lässt sich das beste Ergebnis erzielen. Die Beseitigung von hartnäckigen Verschmutzungen im Lager, an Arbeitsplätzen und auf Betriebsgeländen wird mit einem Hochdruckreiniger zum Kinderspiel.
Achten Sie besonders auf die sanitären Einrichtungen.
Halten Sie Ihren Abfalleimer sauber.
Besonders wichtig ist die Hygiene bei der Arbeit mit Lebensmitteln. In diesem Fall müssen Sie die HACCP-Richtlinie einhalten. Sie haben Fragen zur Hygiene und/oder Sicherheit am Arbeitsplatz? Unser Kundenservice hilft Ihnen gerne weiter!